Kieferknacken loswerden - so funktioniert's!
Kieferknacken ist sehr lästig und in einigen Fällen sogar schmerzhaft. Aber ist es auch gefährlich? Was sind die Ursachen für Kieferknacken und wie können Sie es loswerden? Wir verraten Ihnen, was medizinisch betrachtet hinter dem Kieferknacken steckt, welche Ursachen möglich sind und welche Maßnahmen Ihnen helfen. Von einfachen Übungen bis hin zu professioneller Hilfe – bei uns finden Sie alle Informationen und praktische Tipps direkt vom Kieferorthopäden in Köln.
Lesedauer: 12 Minuten
Inhaltsverzeichnis
- Kieferknacken – was genau passiert da?
- Kieferknacken selbst loswerden – Übungen und Tricks
- Kieferknacken loswerden – was, wenn man es selbst nicht kann?
- Geht Kieferknacken manchmal auch von selbst weg?
- Was sind mögliche Ursachen für Kieferknacken?
- Was sind mögliche Folgen von Kieferknacken?
- Ist Kieferknacken gefährlich?
- Deshalb immer von Kieferorthopäden beraten lassen
Über die Autorin
Kieferorthopädin
Dr. Ute Pilot – Ihre Fachzahnärztin für Kieferorthopädie in Köln Rodenkirchen.
Kieferknacken - was genau passiert da?
Viele Menschen sind von Kieferknacken betroffen, es ist ein häufiges Phänomen. Beim Öffnen und Schließen des Mundes entsteht ein Geräusch im Kiefergelenk – das Knacken. Verschiedene mechanische Prozesse im Kiefer können dafür verantwortlich sein.
Im Kiefergelenk treffen der Unterkieferknochen und das Schläfenbein aufeinander. Zwischen diesen Knochen befindet sich eine Knorpelscheibe, die als Diskus bezeichnet wird. Dieser Diskus sorgt dafür, dass die Bewegungen im Kiefergelenk reibungslos und schmerzfrei ablaufen. Wenn der Diskus nun aus seiner normalen Position rutscht oder sich nicht richtig bewegt, kann das typische Knackgeräusch entstehen. Es wird dann durch die Bewegung des Diskus oder durch das Reiben der Gelenkflächen aneinander ausgelöst.
Kieferknacken selbst loswerden - mit diesen Übungen und Tricks
Kieferknacken – was tun? Diese Frage stellen sich viele Betroffene. In der Medizin gibt es viele Möglichkeiten, um Kieferknacken effektiv zu behandeln. Entscheidend ist dabei die zugrundeliegende Ursache. Stressbedingtes Kieferknacken erfordert andere therapeutische Maßnahmen als eine Fehlstellung. Manchmal reicht es schon aus, den Lebensstil zu verändern, auslösende Nahrungsmittel zu vermeiden und Techniken für den Abbau von Stress zu erlernen.
Es gibt eine Reihe von Übungen und Tricks, die Sie selbst zu Hause ausprobieren können. Solche Maßnahmen sind unterstützend, ersetzen aber keine fundierte Diagnostik und Behandlung durch den Experten.
1. Entspannungsübungen für den Kiefer
Setzen Sie sich bequem hin und lassen den Unterkiefer locker nach unten hängen. Atmen Sie dabei tief ein und aus, während Sie den Mund leicht öffnen und schließen. Achten Sie darauf, die Zähne nicht zusammenzubeißen. Mit dieser Übung wird die Kiefermuskulatur entspannt und Verspannungen können sich lösen.
2. Dehnübungen für den Kiefer
Ebenfalls effektiv sind Dehnübungen. Öffnen Sie hierfür den Mund so weit es geht und halten Sie diese Position für einige Sekunden. Schließen Sie den Mund nun locker und wiederholen Sie die Übung dreimal nacheinander..
3. Wärmebehandlungen
Verspannte Muskulatur reagiert positiv auf Wärme. Nutzen Sie ein Kirschkernkissen oder eine warme Kompresse und legen diese für ca. 15 Minuten auf den Kieferbereich. Bedenken Sie, dass Wärme bei Entzündungsprozessen kontraproduktiv ist. Lassen Sie daher immer erst durch den Kieferorthopäden abklären, was die Ursache für Ihre Beschwerden ist.
4. Massagen der Kieferregion
Massieren Sie Ihre Kiefermuskulatur mehrmals täglich mit kreisenden Bewegungen, um Verspannungen zu lösen. Beobachten Sie sich selbst, in welchen Situationen Sie den Kiefer fest zusammenpressen
5. Vermeidung von Lebensmitteln
Eine angegriffene und strapazierte Kiefermuskulatur reagiert auf bestimmte Lebensmittel und häufiges Kauen mit Schmerzen und Beschwerden. Kaugummi, harte Kaubonbon oder auch zähne Fleischstücke sollten Sie vermeiden, um Ihren Kiefer zu entlasten.
Kieferknacken – was tun? Die Frage sollten Sie sich nie ganz allein beantworten, sondern mit der Hilfe eines Experten für Kieferorthopädie.
Kieferknacken loswerden - was, wenn man es selbst nicht kann?
Haus- und Hilfsmittel reichen nicht immer aus, um das Kieferknacken loswerden zu können. In diesem Fall ist es wichtig, dass Sie einen Experten für Kieferorthopädie zu Rate ziehen. Ihre Übungen können Sie weiter fortführen, wenn der Arzt Ihnen dazu rät. In der Praxis stehen weitere Behandlungsmethoden zur Verfügung, die genau auf die Ursachen Ihrer Beschwerden abgestimmt werden können.
1. Medikamente
Sie werden zur Reduktion von Entzündungen und Schmerzen eingesetzt. Häufig verordnet werden Entzündungshemmer, Schmerzmittel und Muskelrelaxantien, die Ihre Muskulatur entspannen.
2. Schiene oder Mundschutz
Leiden Sie unter nächtlichem Zähneknirschen, ist eine Schiene als Schutz für Ihren Kiefer und Ihre Zähne wichtig. Bitte kaufen Sie kein Produkt aus der Drogerie, das nicht auf Ihre Kieferstruktur angepasst ist. Es ist wichtig, dass eine Schiene genau zu Ihren Zähnen passt, um optimalen Schutz zu gewährleisten.
3. Physikalische Therapie
Sie hilft Ihnen, die Muskulatur rund um Ihren Kiefer zu stärken und gleichzeitig zu entspannen.
4. Injektionen
Sie unterstützen die Reduktion von Schmerzen und Entzündungen. Ihr Kieferorthopäde verabreicht die Injektion direkt in das Gelenk. Lassen Sie sich zuvor in der Praxis bezüglich Nebenwirkungen beraten.
5. Chirurgie
Operative Maßnahmen sind das letzte Mittel und kommen erst zum Einsatz, wenn alle anderen Behandlungsansätze nicht funktioniert haben.
Geht Kieferknacken manchmal auch von selbst weg?
In einigen Fällen kann das Kieferknacken von selbst wieder verschwinden, insbesondere wenn kurzfristige Verspannungen oder Stress dafür verantwortlich waren. Hören Sie Ihr Kiefergelenk knacken und es dauert länger als ein paar Tage an, sollte ein erfahrener Kieferorthopäde ins Boot geholt werden. Das gilt auch dann, wenn es Sie erstmals Ihr Kiefergelenk knacken hören und dazu noch Schmerzen kommen.
Was sind mögliche Ursachen für Kieferknacken?
Es gibt eine Vielzahl verschiedener Ursachen, die zu Kieferknacken führen können. Einige davon sind harmlos, andere wiederum können ein ernsthaftes Problem für die Gesundheit sein.
1. Stress und Anspannung
Stress kann dazu führen, dass Sie Ihre Kiefermuskulatur unbewusst anspannen oder mit den Zähnen knirschen. So kann ein Ungleichgewicht im Kiefergelenk entstehen, das zum Knacken führt.
2. Fehlstellungen der Zähne
Passen die Zähne nicht richtig aufeinander, belastet das Ihr Kiefergelenk und das Kieferknacken kann entstehen.
3. Fehlstellungen des Kiefers
Erworbene oder auch angeborene Fehlstellungen des Kiefers, wie z.B. ein Über- oder Unterbiss, können Kieferknacken auslösen.
4. Arthrose
Degenerative Veränderungen im Kiefergelenk, ausgelöst durch Arthrose, können im fortgeschrittenen Stadium Einfluss auf die Gelenkstruktur nehmen und Geräusche auslösen.
5. Arthritis
Entzündliche Prozesse im Bereich des Kiefergelenks führen primär zu Schmerzen, haben unbehandelt aber oft ein immer wieder auftretendes Knacken zufolge.
6. Traumata
Akute Verletzungen und Schläge auf den Kiefer können zu Gelenkschäden führen und damit die Geräuschentwicklung auslösen.
7. Bruxismus
Häufiges (nächtliches) Zähneknirschen belastet die Kiefergelenke stark und löst langfristig oft ein Knackgeräusch aus.
Kieferknacken - Was sind mögliche Folgen?
Kieferknacken kann verschiedene Folgen haben. Tritt das Knacken nur sporadisch auf, dauert es oft lange, bis sich Folgeerscheinungen zeigen. Wenn Sie Ihr Kieferknacken loswerden können, verhindert das oft nervige Spätschäden. Manche Folgen sind völlig harmlos, andere wiederum haben erheblichen Einfluss auf das Wohlbefinden und können dem Kiefer und dem Körper schaden.
1. Schmerzen im Kiefer
Das Knacken des Kiefers geht oft mit Schmerzen im Kiefergelenk oder der umliegenden Muskulatur einher.
2. Kopfschmerzen
Ist die Kiefermuskulatur verspannt, kann das ein Auslöser chronischer Kopfschmerzen sein.
3. Zahnschäden
Durch Bruxismus ausgelöstes Kieferknacken kann weitreichende Folgen haben. Das langfristige Knirschen mit den Zähnen nutzt die Zahnoberfläche ab und führt zu Zahnschäden. Ist der Schmelz beschädigt, können sich Kariesbakterien leichter ansiedeln, außerdem passen Ober- und Unterkiefer nicht mehr harmonisch zusammen.
4. Eingeschränkte Mundöffnung
In schweren Fällen kann das Kiefergelenk komplett blockieren, was die Mundöffnung einschränkt. Akut aufgetreten ist das kein Grund zur Panik, sollte aber eine sofortige Konsultation eines Experten zufolge haben.
5. Tinnitus
Einige Betroffene berichten von Ohrgeräuschen, die im Zusammenhang mit chronischen Kieferproblemen stehen können.
6. Verschlechterung der Funktion
Ohne Behandlung kann sich die Funktion des Kiefergelenks verschlechtern, was chronische Schmerzen und Funktionsstörungen zufolge hat.
Ist Kieferknacken gefährlich?
In einigen Fällen deutet Kieferknacken auf ein ernsthaftes Problem hin. Stress und gelegentliches Knacken sind in den meisten Fällen harmlos. Liegen allerdings Ursachen wie Arthrose, Arthritis oder eine Fehlstellung des Kiefers vor, sind langfristige Schäden möglich.
Die Arthrose im Kiefergelenk kann zu einer fortschreitenden Zerstörung des Gelenks führen. Bei einer Arthritis hingegen stehen vor allem Schmerzen und wiederkehrende Entzündungsprozesse im Fokus. Die Lebensqualität von Betroffenen ist deutlich eingeschränkt, das Kieferknacken selbst ist nur eines von vielen Symptomen in diesem Fall.
Leiden Patienten unter einer Fehlstellung ihres Kiefers, belastet das nicht nur die Kiefergelenke. Es kann langfristig zu Zahnabnutzung und Muskelverspannungen führen. Das ist zwar nicht gefährlich im eigentlichen Sinne, führt aber zu einem erhöhten Behandlungsbedarf durch einen Zahnarzt oder besser noch einen Kieferorthopäden.
Sind Sie von Kieferknacken betroffen, ist es wichtig, einen Kieferorthopäden aufzusuchen, um die Ursachen zu ermitteln. Nur so kann eine geeignete Behandlung gefunden werden. Durch eine frühzeitige Diagnose und Behandlung traten Sie aktiv dazu bei, Komplikationen zu verhindern und die Lebensqualität zu verbessern. Auch wenn das Kieferknacken in vielen Fällen harmlos ist, sollten Sie es nicht ignorieren. Es könnte ein Zeichen für ein zugrundeliegendes Problem sein, das einer Behandlung bedarf.
Kieferknacken: Deshalb immer von kompetenten Kieferorthopäden beraten lassen
Es ist wichtig, dass Sie sich bei Kieferknacken von kompetenten Kieferorthopäden beraten lassen. Fachmännische Diagnosen und Behandlungen verhindern, dass sich die Symptome verschlimmern und langfristige Schäden entstehen. Ihr Kieferorthopäde stellt eine genaue Diagnose und erarbeitet gemeinsam mit Ihnen einen Behandlungsplan, der auf Ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten ist. In unserer Praxis bieten wir Ihnen als Kieferorthopäde in Köln umfassende Beratungen und individuelle Behandlungspläne an, um Ihnen bei Ihrem Kieferknacken zu helfen. Vereinbaren Sie direkt einen Termin und nutzen Sie die professionelle Hilfe, die Sie benötigen.
Fachzahnärztin für Kieferorthopädie
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