Zähneknirschen – Was tun? Tipps & Tricks gegen Bruxismus
Zähneknirschen ist ein meist nächtliches Phänomen, das über einen langen Zeitraum unbemerkt auftreten kann. Morgendliche Anzeichen wie verspannte Kiefermuskeln und Kopfschmerzen bringen Betroffene nicht direkt damit in Verbindung. Aber ist Bruxismus, wie das Phänomen medizinisch heißt, eigentlich harmlos oder drohen Gefahren? Was steckt dahinter und gibt es vielleicht Hausmittel gegen Zähneknirschen, die wirklich helfen? Hier finden Sie Tipps und Tricks vom erfahrenen Kieferothopäden aus Köln!
Lesedauer: 12 Minuten
Inhaltsverzeichnis
- Kieferknacken – was genau passiert da?
- Zähneknirschen / Bruxismus – Was kann man selbst dagegen tun?
- Zähneknirschen – Was tun, wenn man es selbst nicht loswird?
- Geht Zähneknirschen manchmal auch von selbst weg?
- Was sind mögliche Ursachen für Zähneknirschen?
- Was sind mögliche Folgen von Bruxismus?
- Ist Zähneknirschen gefährlich?
- Woran erkennt man, dass man von Zähneknirschen betroffen ist?
- Deshalb immer von Kieferorthopäden beraten lassen
Über die Autorin
Zähneknirschen – was genau passiert da?
Während des Knirschens spannt sich die Kaumuskulatur stark an. Sie pressen den Kiefer mit einer enormen Kraft aufeinander, ohne es zu bemerken. Das belastet die Zähne, die Muskulatur und das Kiefergelenk. Da die Beschwerden oft über Nacht auftreten, spüren Sie erst einmal nichts davon. Sichtbar wird Bruxismus erst, wenn er seine Spuren hinterlassen hat oder der Partner die knirschenden Geräusche bemerkt.
Zähneknirschen / Bruxismus – Was kann man selbst dagegen tun?
1. Entspannungsübungen
2. Wärmebehandlung
3. Dehnübungen
4. Die richtige Zahnstellung
Zähneknirschen – Was kann man tun, wenn man es von selbst nicht los wird?
1. Zahnschiene
Die bekannteste Therapie ist das Tragen einer Knirschschiene. Sie wird individuell vom Kieferorthopäden angepasst und besteht aus Kunststoff. Die Schiene schützt die Zähne vor Abnutzung und hilft Ihnen, die Belastung auf die Kiefermuskulatur zu reduzieren.
Hier ist wichtig zu wissen, dass die Schiene zwar die Folgen von Bruxismus mindert, die Ursache aber nicht bekämpft.
2. Physiotherapie
Aber was tun gegen Zähneknirschen, wenn die Schiene nur die Folgen mindert? Eine weitere Option ist Physiotherapie. Der Kieferorthopäde kann Sie an einen Experten überweisen, der Ihnen beim Lösen von Verspannungen in der Kaumuskulatur hilft. Zum Einsatz kommen Dehnungsübungen, manuelle Therapien aber auch Ultraschall- oder Wärmebehandlungen zur Förderung der Durchblutung.
3. Botox
4. Zahnspangen oder Aligner
In manchen Fällen wird Zähneknirschen durch Zahnfehlstellungen oder einen falschen Biss ausgelöst. Das prüft Ihr Kieferorthopäde individuell für Sie. In diesen Fällen kann eine Anpassung der Zahnstellung nötig sein. Maßnahmen wie Zahnspangen oder Aligner zur Korrektur von Fehlstellungen sind auch bei erwachsenen Patienten möglich und können die Folgen von Bruxismus und das Phänomen selbst, lindern.
5. Operation
Was tun gegen Zähneknirschen, wenn alle anderen Maßnahmen versagen? Liegt eine degenerative Erkrankung der Kiefergelenke vor, kann eine Operation erforderlich sein. Gleiches kann bei einem hyperaktiven Kaumuskel gelten. Die Operation gilt als Methode letzter Wahl und kommt selten bei reinem Bruxismus zum Einsatz. Informieren Sie sich unbedingt bei Ihrem Kieferorthopäden, welche Behandlungsform für Sie und Ihre individuelle Situation optimal ist.
Geht Zähneknirschen manchmal auch von selbst weg?
Bei Kindern kommt es häufiger vor, dass Bruxismus verschwindet. Das Phänomen tritt primär während der Zahnwechselphasen auf. Da sich Kiefer und Zähne noch in der Entwicklung befinden, beginnt der Nachwuchs zu knirschen. Das Problem verschwindet in der Regel, wenn sich das Gebiss vollständig ausgebildet hat.
Was sind mögliche Ursachen für Zähneknirschen?
Was tun gegen Zähneknirschen? Die Frage lässt sich besonders gut beantworten, wenn die Ursachen bekannt sind. Harmlose Auslöser sind häufiger, es gibt aber auch Fälle mit ernstem Hintergrund. Oft ist es eine Kombination aus mehreren Faktoren, die das Knirschen begünstigt. Um die Ursache herauszufinden, ist eine gründliche Untersuchung durch Ihren Kieferorthopäden erforderlich. Ich verrate Ihnen schon jetzt die häufigsten Ursachen für Zähneknirschen:
– Stress und psychische Belastung, Anspannung, Konflikte
– Schlafstörungen wie Schlafapnoe
– Zahnfehlstellungen wie Unter- und Überbiss oder Zahnlücken
– Hormonelle Schwankungen bei Frauen
– Nebenwirkungen von Medikamenten
– Psychische Erkrankungen wie Angststörungen oder Depressionen mit hoher emotionaler Anspannung
– Fehlende Entspannung der Kaumuskulatur
– Koffein und Alkohol
– Neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Parkinson oder Epilepsie
– Genetische Veranlagungen
Die häufigsten Gründe sind stressbedingt. Durch Triggerfaktoren wie Koffein oder Alkohol sowie Anspannung am Abend wird die Symptomatik verstärkt.
Zähneknirschen – was sind mögliche Folgen von Bruxismus?
Das Knirschen bleibt oft lange unbemerkt, bis sich erste Folgen zeigen. Diese betreffen nicht nur die Kiefermuskulatur, sondern auch die allgemeine Gesundheit und die Zähne. Wie stark die Folgen sind, hängt von der Dauer Ihrer Beschwerden ab. Eine professionelle Behandlung ist immer zu empfehlen. Typische Symptome bei langfristigem Zähneknirschen sind:
– Muskelverspannungen und Schmerzen im Bereich der Kiefergelenke
– Spannungskopfschmerzen durch die Überlastung der Kaumuskulatur
– Abnutzung und Abrieb der Zahnoberflächen
– Zahnschäden in Form von Rissen im Zahnschmelz
– Zahnfleischrückgang durch Überlastung des Zahnhalteapparats
– Schäden an Zahnersatz wie Kronen und Brücken
– Entstehung einer craniomandibulären Dysfunktion
– Auswirkungen auf den Körper in Form von Erschöpfung, Stress und Müdigkeit
Ist Zähneknirschen gefährlich?
Die Folgen sind nicht zu vernachlässigen. Unbehandeltes Knirschen kann erhebliche Zahnschäden zur Folge haben und sogar langfristige Beschwerden der Kiefergelenke auslösen. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich so schnell wie möglich in adäquate Therapie begeben.
Woran erkennt man, dass man von Zähneknirschen betroffen ist?
Werfen Sie auch einen Blick in Ihren Mund. Fallen Ihnen abgeschliffene Kauflächen oder Risse im Zahnschmelz auf? Das ist nicht immer nur ein Fall für den Zahnarzt, sondern oft auch für den Kieferorthopäden.
Zähneknirschen: Deshalb immer von kompetenten Kieferorthopäden beraten lassen
Auch wenn es scheinbar eine Menge Hilfsmittel gegen Zähneknirschen gibt, sollten Sie schon bei Verdacht einen Kieferorthopäden aufsuchen. Die Folgen für Ihre Zähne und Ihren Kiefer sind nicht harmlos. Je früher Sie professionelle Unterstützung in Anspruch halten, desto effektiver ist die Behandlung. Als kompetenter Kieferorthopäde in Köln stehen wir Ihnen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Wir behandeln nicht nur die Symptome, sondern suchen nach der Ursache. Das hilft uns dabei, eine individuelle Lösung für Ihren Fall zu finden.